Na denn Prost! – Wie sicher ist unser Trinkwasser?
Nürnberg, 12. März 2020
Mittelfranken ist eine der regenärmsten Regionen Deutschlands: In Nürnberg fiel in den letzten beiden Jahren gerade so viel Regen wie auf Kreta. Die Frankenmetropole ist also ein geeigneter Ort, um über die Zukunft der Trinkwasserversorgung in Deutschland zu diskutieren. Bei acatech am Dienstag am 10. März traten Experten und lokale Bevölkerung zu diesem Thema in einen Dialog. Die Veranstaltung richtete acatech gemeinsam mit der Evangelischen Stadtakademie Nürnberg und TELI e.V. aus.
Dass die großen Denker bereits in der Antike um den Wert des Wassers wussten, stellte Hans-Georg Frede, Landschaftsökologe und acatech Mitglied, gleich zu Beginn der Veranstaltung heraus: Schon der vor-sokratische Naturphilosoph Thales von Milet habe festgehalten: „Wasser ist der Ursprung aller Dinge“.
Im Deutschland der Gegenwart hat man bisweilen den Eindruck, dass die Wertschätzung für die Ressource Wasser etwas abhandengekommen ist. Wasser rinnt hierzulande schließlich in jedem Haushalt auf Wunsch aus dem Hahn – und ist dabei sogar noch trinkbar. Was viele nicht wissen: Deutschland ist eines von nur vier oder fünf Ländern auf der Welt, in denen das Leitungswasser Trinkqualität hat.
Damit das so bleibe, so Hans-Georg Frede, müsse man auch die möglichen Gefahren für die Wasserqualität im Blick haben – so zum Beispiel aus der Landwirtschaft stammendes Nitrat. Mit diesem Aspekt setzte sich der Landschaftsökologe auch kürzlich in der Publikation „acatech HORIZONTE: Nachhaltige Landwirtschaft“ auseinander.
Grundsätzlich blickte der Experte im Gespräch mit dem Publikum aber optimistisch in die Zukunft: In Deutschland werde es sobald keinen Wassermangel geben. Laut Klima-Atlas des Umweltbundesamtes stünde hierzulande künftig durchschnittlich sogar mehr Wasser zur Verfügung – nur ungleichmäßiger über die Jahreszeiten verteilt: weniger im Sommer, dafür mehr im Winter. Allein aus der Elbe ergössen sich 27 Kubikkilometer in die Nordsee. Das entspreche der Wassermenge, die allen Nil-Anrainer-Staaten zusammen zur Verfügung stünde.
Ein längerer Nachbericht zu acatech am Dienstag in Nürnberg findet sich hier. Autor des Berichts ist Arno Kral, der die Veranstaltung auch moderierte.