Öffentlicher Dialog in Landshut: Nachhaltige Mobilität in Stadt und Land

Landshut, 10. September 2019
Umwelt- und Klimaschutz ist den Deutschen wichtig – im Verkehr jedoch sind viele auf das Auto angewiesen. Neue Mobilitäts- und Antriebskonzepte bieten Lösungen, die Städte und Kommunen passend zu den lokalen Bedürfnissen nutzen können. So auch in Landshut: In einer öffentlichen Diskussion am 17. September um 18 Uhr möchten Podiumsgäste um Bürgermeister Alexander Putz mit den interessierten Bürgerinnen und Bürgern über den Verkehr 2030+ in der Stadt ins Gespräch kommen.
Umfragen und Studien von acatech zeigen deutlich: Umwelt- und Klimaschutz, weniger Staus, Lärm und Flächenverbrauch werden den Bürgerinnen und Bürgern im städtischen und kommunalen Verkehr immer wichtiger. Vernetzung, Automatisierung und neue Antriebe bieten viele Möglichkeiten für den Aufbau besserer Mobilitätsangebote – doch sie müssen zu den lokalen Gegebenheiten und Wünschen passen. Etwa in Landshut – Verkehrsknotenpunkt, Pendlerstadt und Standort mit vielen Arbeitsplätzen im Automobilbereich. acatech lädt dort zur öffentlichen Diskussion.
Mit den interessierten Bürgerinnen und Bürgern sprechen:
- Oberbürgermeister Alexander Putz
- BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich
- Kai Goldmann, Geschäftsleiter des Landshuter Verkehrsverbunds
- Florian Oßner, Mitglied des Deutschen Bundestags
- Petra Denk, Hochschule Landshut (Moderation)
Wie die Menschen über Mobilität, Umwelt und Klima denken
Eine repräsentative Allensbach-Umfrage im Auftrag von acatech hebt die Wünsche, Sorgen und Kritikpunkte der Bürgerinnen und Bürger im Hinblick auf die Mobilität hervor: Staus und überlastete Innenstädte, Luft- und Lärmbelastung, zu hohe Unfallquoten belasten den Verkehr. Gleichzeitig sorgt sich die Mehrheit der Befragten um das Klima und hält die bisherigen Anstrengungen für den Klimaschutz für unzureichend. Besonders wichtig sind den Bürgerinnen und Bürgern der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, schadstoffarme Antriebssysteme und die Verlagerung des Güterverkehrs auf Schiene und Wasser. Auf das Auto können die wenigsten Menschen verzichten, da passgenaue Alternativen fehlen.
Ein Zielbild für den Verkehr ab 2030
Nun hat acatech in der Studie „Neue autoMobilität II“ ein Zielbild für die vernetzte Mobilität ab 2030 vorgelegt. Im Zentrum steht die Frage, wie ein umwelt- und menschenfreundliches Mobilitätssystem der Zukunft entstehen kann. Vernetzung, Automatisierung, aber auch neue Möglichkeiten wie selbstfahrende Züge oder sogenannte Mobility-Hubs zum einfachen Wechseln des Verkehrsmittels eröffnen neue Möglichkeiten. Das Ziel einer neuen Mobilität ist, den Konflikt zwischen wachsenden Mobilitätsbedürfnissen, dem zur Verfügung stehenden Verkehrsraum und einem lebenswerten Umfeld in städtischen wie auch in ländlichen Gebieten aufzulösen. Die Expertinnen und Experten von acatech sehen Städte und Kommunen sowie die kommunalen Verkehrsbetriebe im Zentrum der neuen Mobilität – sie können auf die Bedürfnisse vor Ort eingehen und die Bürgerinnen und Bürger zu Mitgestaltern machen.
Das Thema „Nachhaltige Mobilität in Stadt und Land“ unserer Dialogveranstaltung „acatech am Dienstag“ ist in Landshut besonders relevant, weil hier ein wichtiger Knotenpunkt für den überregionalen Straßenverkehr ist und Anfang des Jahres der Zweckverband Landshuter Verkehrsverbund (LAVV) gegründet wurde.
Manfred Rauhmeier, Geschäftsführer acatech
Verkehr in Landshut
Eine Analyse des Pendlerverhaltens der Stadt Landshut zeigt, dass über 20.000 Pendler von und nach Landshut großen Anteil am Individualverkehr haben. Die Studie stellt die Verkehrsströme von Stadt, Landkreis und Region dar und verdeutlicht die Rolle der Stadt als Arbeitsort und Verkehrsknotenpunkt. Um den öffentlichen Nahverkehr zu vereinfachen und zu stärken, hat Landshut Anfang des Jahres einen einheitlichen Tarifverbund von Stadt und Landkreis geschaffen. Dadurch sollen mehr Menschen zum Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel bewegt werden. Der Ausbau von klimafreundlichem Individualverkehr, beispielsweise durch neue Radwege, ist laut der Pendleranalyse ein weiteres Anliegen der Stadt.
Weiterführende Informationen
Bürgerumfrage zur Mobilität
Nationale Plattform Zukunft der Mobilität