Smart Service Summit in München: Neues Reifegradmodell vorgestellt

München, 4. April 2023
In München trafen am 30. März auf dem Smart Service Summit Fachleute aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammen, um über den Wandel produktionsorientierter Unternehmen hin zu Smart Service-Anbietern zu sprechen. Dabei wurde deutlich: Die Potenziale der Smart Services sind groß – und ab sofort gibt der acatech Maturity Index Smart Services Unternehmen auch ein Instrumentarium an die Hand, um den eigenen Reifegrad zu bestimmen und die Transformation voranzutreiben.
Durch die Kombination von vernetzten Produkten und datenbasierten Services entstehen sogenannte Smart Services – und damit ein neuer Möglichkeitsraum für produzierende Unternehmen, um Dienstleistungen und Produkte noch kundenorientierter anbieten zu können. Wie die Transformation zum Smart Service-Anbieter gelingt und wie die Zukunft der Wertschöpfung für diese Unternehmen aussieht, darüber diskutierten rund 40 Fachleute beim Smart Service Summit 2023 am 30. März in München.
acatech Präsidiumsmitglied Frank Riemensperger zeigte in seinem einführenden Vortrag auf, dass menschenzentrierte Digitalisierung eine große Chance für den europäischen und deutschen Wirtschaftsstandort ist. Humanzentrierte Smart Services böten Potenziale für eine stärkere digitale Nachhaltigkeit, so seine These. acatech Mitglied Günther Schuh von der RWTH Aachen erweiterte diese Perspektive in seinem anschließenden Impuls. Er verdeutlichte, dass kreislauforientierte Smart Services auf Anbieter- wie auf Kundenseite Anreize dafür setzen, dass Ressourcen bestmöglich genutzt werden.
Mit der Vorstellung des acatech Maturity Index Smart Services folgte im Anschluss ein Höhepunkt der Veranstaltung. Das Reifegradmodell, entwickelt von einem Projektteam um acatech Mitglied Roman Dumitrescu, zeigt Unternehmen auf, wie der Wandel zum Smart Service-Anbieter gelingt. Die begleitend dazu entstandene Studie wird im Mai vorliegen. Darüber hinaus hat das Projektteam ein kostenfreies Quick Assessment Tool kreiert. Damit können Unternehmen binnen Minuten ihren Fortschritt bei der Etablierung eines Smart Service-Geschäfts entlang von sechs Gestaltungsfeldern evaluieren. Auch Maßnahmenempfehlungen, wie Smart Services sich besser in das bestehende Portfolio integrieren lassen, gibt das Tool ab.
In der abschließenden Diskussionsrunde, moderiert von acatech Mitarbeiterin Anna Frey, wurde deutlich, dass aktuell noch viele produktionsorientierte Unternehmen Schwierigkeiten haben, ein Smart Service-Geschäft aufzubauen. Große Herausforderungen dabei sind die Definition eines kundenorientierten Leistungsversprechens sowie der Umstieg vom produkt- auf ein servicezentriertes Geschäftsmodell. Der acatech Maturity Index Smart Services steht den Unternehmen ab sofort bei der Bewältigung dieser Herausforderungen zur Seite.
Über den acatech Maturity Index Smart Services
Erarbeitet wurde das auf dem acatech Maturity Hub Smart Services zugängliche Instrumentarium im von acatech geführten Konsortialprojekt „SMART“. Partner dabei waren das Industrie 4.0 Maturity Center, das Fraunhofer IEM, das Heinz Nixdorf Institut und das FIR an der RWTH Aachen. Gefördert wurde das Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.