Über den Beitrag der Geothermie zur Energiewende
München, 15. September 2017
Die Geothermie kann einen signifikanten Beitrag zu einer umweltfreundlichen Versorgung urbaner Räume mit Wärme, Kälte und Strom leisten. Auf dem Deutschen Geothermiekongress stellte acatech Mitglied Rolf Emmermann am 13. September Zwischenergebnisse des von ihm geleiteten Projektes „Geothermische Technologien in Ballungsräumen: Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz“ vor. Ein Fazit: Insbesondere im Wärmesektor können geothermische Technologien eine herausragende Rolle spielen.
Geothermie hat viele Gesichter: Wärmesonden und Wärmepumpen gewinnen Energie aus oberflächennaher Wärme. Speichersysteme in mittleren Tiefen speichern Wärme oder Kälte. Heißwasser aus tiefen Gesteinsschichten erhitzt Fernwärmesysteme und treibt Turbinen in Kraftwerken an. Allen Technologien gemeinsam ist eines: Erdwärme steht praktisch unbegrenzt zur Verfügung, ist weitestgehend C02-neutral und grundlastfähig.
Jedoch kommt es auf den klugen Einsatz der Geothermie an: Besonders in urbanen Räumen lassen sich nach den Worten von Rolf Emmermann die verschiedenen Formen der Geothermie gut verbinden. Der Bedarf vor allem an Wärmeenergie ist in Städten und Ballungsräumen hoch. Nah- und Fernwärmeleitungssysteme, die in vielen Ballungsräumen bereits vorhanden sind, können für die zentrale Verteilung dieser umweltfreundlichen Energie genutzt werden.
Im Mix der erneuerbaren Energien kann Erdwärme daher einen signifikanten Beitrag zur Deckung des deutschen Energiebedarfs leisten. Dazu müssten die enormen Ressourcen der Geothermie weitaus stärker als bislang erschlossen werden. Rolf Emmermann forderte in seinem Vortrag, dafür die Weichen zu stellen: Weitere Demonstrationsprojekte sollten die Geothermie entwickeln. Vorhandene Wärmenetze in urbanen Räumen sollten erhalten und modernisiert werden. Die Gesellschaft sollte von Beginn an einbezogen werden. So könne Geothermie einen entscheidenden Beitrag zu einer erfolgreichen Energiewende leisten.