Über die Zukunft der Logistik in der Industrie 4.0
Berlin, 25. Oktober 2013
Die Industrie 4.0 stellt neue Anforderungen an die Logistik. Darüber sprach acatech Präsident Henning Kagermann am 25.Oktober 2013 zum Abschluss des 30. Logistikkongresses in Berlin. Nach seinen Worten sind die grundlegenden Technologien bereits verfügbar.
Das Internet der Dinge, Dienste und Daten wird die prägende Infrastruktur der Industrie 4.0 sein: Im Produktions- und Arbeitsalltag gewinnt die Interaktion von Menschen und Maschinen in vernetzten Arbeitsumgebungen erheblich an Bedeutung – Produkte sammeln als Informationsträger Daten, steuern den Produktionsprozess aktiv und bilden Plattformen für neue Dienstleistungen und innovative Geschäftsmodelle.
Mit der Industrie wandelt sich auch die Logistikbranche. Unter dem Motto „Produktion und Dienstleistungen im digitalen Zeitalter“ sprach Henning Kagermann über die wichtigsten Herausforderungen an die Logistik. Insbesondere müsse die moderne Informations- und Kommunikationstechnologie stärker in der Logistik zum Einsatz kommen. Viele der benötigten Technologien seien vorhanden, müssen allerdings auf die Besonderheiten von Produktion und Logistik angepasst werden. Die „smart factory“ könne nur dann funktionieren, wenn gleichzeitig an ihren Schnittstellen zu „smart logistic“ und „smart grid“ gearbeitet werde. An diesen Schnittstellen können sich klassische logistische Dienstleistungen zu „Hybrid Services“ aus Logistik und Informations- und Kommunikationstechnologie entwickeln. Dafür allerdings müssen umfassende Ausbildungsmöglichkeiten und verlässliche Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Daran werde im Bereich der Logistik bereits intensiv gearbeitet: Kagermann nannte als Beispiel das Verbundprojekt smaRTI (smart reusable transport items) des Effizienzclusters LogistikRuhr vor, das auf den intelligenten Materialfluss abzielt. Mithilfe cloudbasierter Datendienste sollen beispielsweise Echtzeitdaten der Ladungsträger verwaltet und damit Prozesse beschleunigt, Wartezeiten reduziert sowie unnötige Kosten vermieden werden.
Der von Henning Kagermann und Siegfried Dais (Bosch) geleitete Arbeitskreis Industrie 4.0 hatte im April 2013 die grundlegende Studie zum vierten industriellen Zeitalter an Bundeskanzlerin Angela Merkel übergeben. Parallel zu dieser Arbeit entstand in einer Projektgruppe von acatech das im Sommer 2012 veröffentlichte Positionspapier „Menschen und Güter bewegen“. Die Position der Akademie hebt hervor, dass sich die Logistik im Zeitalter der Industrie 4.0 zu einer echten High-Tech-Branche entwickelt.
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