Akzeptanz von Industrie 4.0. Abschlussbericht zu einer explorativen empirischen Studie über die deutsche Industrie
Die Auswirkungen von Industrie 4.0 auf die Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen werden tiefgreifend sein. So sind einerseits sowohl massive Arbeitsplatzverluste durch digitale Automatisierung als auch Beschäftigungsaufbau in zusätzlichen Bereichen zu erwarten. Andererseits wird von massiven Strukturveränderungen für die Arbeit selbst sowie der Qualifikations- und Kompetenzanforderungen ausgegangen. Diesen Wandel in den Unternehmen umzusetzen wird nur zusammen mit den Beschäftigten möglich sein. Vor diesem Hintergrund stellt sich die zentrale Frage, inwieweit die Beschäftigten Industrie 4.0 und die damit verbundenen Veränderungen akzeptieren.
Die explorative Studie „Akzeptanz von Industrie 4.0“ fokussiert die betriebliche Ebene und geht drei Fragekomplexen nach:
- Welche Akzeptanzprobleme werden von Beschäftigten auf dem Shopfloor (Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Führungskräfte) artikuliert? Wo sehen sie die größten Veränderungen und Gefährdungen für sich?
- Welche Ursachen haben diese Akzeptanzprobleme?
- Welche Ansatzpunkte für Lösungsmöglichkeiten zur Überwindung von Akzeptanzproblemen existieren? Lassen sich Erfolgsmuster und Good-Practice-Beispiele erkennen?
Die empirischen Befunde zeigen, dass sich die Mehrheit der Beschäftigten gegenüber der Einführung von Industrie 4.0-Technologien eher abwartend und zurückhaltend verhielten. Akzeptanz fördernd sind z. B. eine Innovationskultur mit Beteiligung der Beschäftigten oder wenn die Beschäftigten Erfahrungen mit Technologieeinführungen haben, die keine allzu negativen Konsequenzen mit sich brachten. Drei Aspekte verursachen hingegen Akzeptanzprobleme. Diese entstehen, wenn Beschäftigte keinen eigenen Nutzen von Industrie 4.0 erkennen; bei der Einführung nicht ausreichend informiert und beteiligt werden; oder sich aufgrund der neuen Technologien zunehmend kontrolliert fühlen. Auf dieser Grundlage werden Handlungsempfehlungen vertieft.