Additive Fertigung
Additive Fertigungsverfahren wecken hohe Erwartungen für die digitale Industrieproduktion. Sie beschreiben Technologien, die durch den schichtweisen Auftrag von Material aus formlosem Rohstoff – zum Beispiel Metallpulver – Bauteile produzieren. Diese werden quasi „gedruckt“, Gussformen sind nicht mehr nötig. Grundsätzlich lässt sich durch Additive Fertigung jede Form in beliebig kleiner Stückzahl fertigen – und damit im Sinne der Mass Customization individualisieren. Zugleich können Bauteile dezentral und nah am Ort ihrer Verwendung hergestellt werden. Die Szenarien für mögliche Anwendungen sind vielfältig, die Wachstumsraten der Branche hoch.
Noch aber steht die Additive Fertigung in der industriellen Produktion am Anfang, so das Fazit der Akademien in der gleichnamigen Stellungnahme. Die Anwendungen sind begrenzt, Fragen zu Datensicherheit, Urheberrechten und Standardisierung erst zu klären. Revolutionieren werden additive Fertigungsverfahren die industrielle Produktion nach Einschätzung der Akademien in den kommenden Jahren nicht. Vieles deute jedoch darauf hin, dass sie etablierte Verfahren flächendeckend ergänzen. Mit konkreten Empfehlungen für Akteure aus Forschung, Wirtschaft, Bildung und Förderpolitik zeigen die Akademien auf, welche Maßnahmen nötig sind, um das ökonomische und ökologische Potenzial der Additiven Fertigung für den Standort Deutschland auszuschöpfen.