Nachhaltige Stickstoffnutzung in der Agrarwirtschaft
Die Diskussion um die zukünftige Gestaltung der Landwirtschaft in Deutschland ist in vollem Gang. Der nachhaltige Umgang mit Stickstoff ist ein bedeutender Bestandteil dieser Diskussion – in der Öffentlichkeit ist das Thema jedoch bislang wenig präsent. In Deutschland gelangen jährlich circa 1,5 Millionen Tonnen reaktiver Stickstoff aus der Landwirtschaft in die Umwelt. In Form verschiedener Verbindungen trägt Stickstoff wesentlich zum Klimawandel, zum Rückgang der Biodiversität sowie zu schlechterer Boden-, Luft- und Wasserqualität bei, wobei gesellschaftliche Kosten in geschätzter Höhe von 30 bis 70 Milliarden Euro pro Jahr entstehen.
Trotz dieser seit Jahrzehnten bekannten Problematik und umfangreicher Forschung sind bislang getroffene Maßnahmen nicht durchschlagskräftig, wie die nur langsam zurückgehenden Stickstoffeinträge aus der Landwirtschaft zeigen. Um hier einen deutlichen Schritt voranzukommen, betrachtet diese acatech POSITION die gesamte Wertschöpfungskette von der landwirtschaftlichen Erzeugung bis hin zu den Konsumentinnen und Konsumenten. Dies bildet den Ausgangspunkt für Handlungsempfehlungen, die auf eine
effizientere und nachhaltige Ressourcennutzung sowie eine Verringerung von Stickstoffeinträgen in die Umwelt abzielen.