RISC-V: Potenziale eines offenen Standards für Chipentwicklung
Die Chipkrise Anfang 2020 hat deutlich die Abhängigkeit der deutschen und europäischen Industrie von den Lieferketten mikroelektronischer Bauelemente gezeigt. Obgleich Fachleute die Bedeutung der Mikroelektronik für die Innovationskraft Europas immer wieder betonten, kam es zu einer Mangelsituation, die wichtige Industriezweige bedrohte. Als Reaktion darauf wurde der European Chips Act beschlossen und die Ansiedlung von Chipfertigungen in Europa forciert.
Neben der Fertigung muss die Fähigkeit für innovative Chipentwicklung – durch entsprechende Fachkräfte – als zentrales Element der technologischen Souveränität Europas gestärkt werden. Die offene Befehlssatzarchitektur RISC-V ist in diesem Kontext eine vielversprechende Komponente, da viele Randbedingungen proprietärer Befehlssätze wegfallen.
Da RISC-V durch eine sehr variable Architektur gekennzeichnet ist, ist eine Vielzahl verschiedener Anwendungsfälle denkbar. In diesem acatech IMPULS werden die Chancen und Risiken unterschiedlicher Szenarien diskutiert und Gestaltungsoptionen für Entscheidungsverantwortliche aus Wirtschaft und Politik abgeleitet.