Wege in die Energiezukunft. Transformationspfade der Energiesysteme in internationaler Perspektive
Seit Ende 2016 hat acatech gemeinsam mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) Delegationsreisen mit Spitzen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Medien durchgeführt, um internationale Trends der Energieforschung zu analysieren und Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Diese Broschüre trägt die zentralen Erkenntnisse der Delegationsreisen zusammen. Folgende fünf Handlungsoptionen werden abgeleitet:
1. Die deutsche Energiewende braucht eine zentrale Koordinierung, um bestehende Expertise zu bündeln und Forschung zu verknüpfen. Somit könnten innovative Forschungsfelder frühzeitig identifiziert und Forschungsthemen strategisch entwickelt werden.
2. In Anbetracht der noch zu leistenden Emissionsreduktion zu Erreichung der Klimaziele muss die Breite der Energieforschung bewahrt und gleichzeitig die Ergebnis- und Technologieoffenheit gefördert werden. Internationale Märkte zeigen allerdings, dass insbesondere Sektorkopplung, und Power-to-X-Technologien, CCUS-Technologien und elektrochemische Speicher von großer Bedeutung sein werden.
3. Globale Entwicklungen der Energieforschung sollten in einem kontinuierlichen Energiewende-Benchmarking der G20 Länder untersucht werden. So könnten weiterhin Best-Practice-Beispiele und Kooperationsmöglichkeiten identifiziert werden.
4. Internationale Technologie-Allianzen und Partnerschaften müssen gefördert werden, da die Energiewende nur in Kooperation mit internationalen Akteuren gelingen wird. Konkret könnte sich eine strategische Zusammenarbeit mit Australien beim Thema grünen Wasserstoff anbieten.
5. Nachhaltigkeit spielt in den untersuchten Ländern in der Energie- und Klimapolitik oft eine untergeordnete Rolle. Nach wie vor genießt die deutsche Energiewende aber dort ein hohes Ansehen. Deutschland muss jetzt mit gutem Beispiel voran gehen und zeigen, dass Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit vereinbar sind.