Reden ist Gold – Podium zur Biotechnologie-Kommunikation auf den Deutschen Biotechnologietagen
Hannover, 6. April 2017
Biotechnologie ist eine Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts. Doch wie gelingt eine offene Debatte über ihre Anwendungen? Was lässt sich aus den Fehlern der Kommunikation der Grünen Gentechnik lernen? Das waren Fragen auf einem Podium zur Biotechnologie-Kommunikation auf den Deutschen Biotechnologietagen am 5. und 6. April in Hannover. Marc-Denis Weitze, Leiter des acatech Themenschwerpunks Technikkommunikation, brachte Befunde und Positionen von acatech in die Diskussion ein.
Durchbrüche in der Forschung machen Biotechnologie zu einer Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts, die Gesundheit, Ernährung, Landwirtschaft und Umweltschutz aber auch nachhaltige Industrieproduktion gleichermaßen voranbringen kann. Zu diesem Ergebnis kam jüngst acatech in einem Impuls-Papier. Biotechnologische Produkte und Prozesse könnten in Zukunft immer mehr etablierte Verfahren ablösen. Basis dieses jungen, wissensbasierten Technologiebereichs sind die modernen, molekularen Biowissenschaften.
Kommunikatoren aus Wissenschaft und Wirtschaft diskutierten anhand von Beispielen aus dem Pharma-Bereich, wie die gesellschaftliche Debatte über solche Innovationen gefördert werden kann. Ohne gesellschaftliche Akzeptanz, so der Tenor, haben weder Forschung noch wirtschaftliche Anwendung hierzulande eine Chance. Nach dem Motto „Innovation sollte innovativ kommuniziert werden“ wurden Kommunikationsansätze vorgestellt, die nicht eine Technologie oder ein Produkt ins Zentrum stellen, sondern Menschen.
Marc-Denis Weitze stellte Befunde und Positionen von acatech zur Technikkommunikation vor. Nach seinen Worten sollten die Entwicklung und Anwendung neuer Technologien in einem umfassenden Dialog-Prozess gestaltet werden. Im Mittelpunkt eines solchen Dialogs stehen unterschiedliche Interessen und Werte einerseits und technische und wissenschaftliche Möglichkeiten andererseits. Alle gesellschaftlichen Gruppen seien dabei einzubeziehen. Als Beispiel nannte er das Thema Künstliche Fotosynthese. acatech hat zu deren Anwendungsszenarien Teilöffentlichkeiten mit vielfältigen Formaten wie Science Cafés, Comic-Workshops und Story-Telling ins Gespräch gebracht und dabei auch kreative, spielerische Ansätze erprobt.
Weiterführende Informationen