Künstliche Fotosynthese – Entwicklung von Technikzukünften
Hintergrund und Ziele
Künstliche Fotosynthese ist angesichts der unbegrenzten Ressource Sonnenlicht und vor dem aktuellen Hintergrund der Energiewende eine viel versprechende regenerative Energiequelle. In diesem Projekt sollen – ausgehend von einer Analyse des wissenschaftlich-technischen Forschungsstandes – „Technikzukünfte“ für dieses ebenso visionäre wie inspirierende Feld erstellt und bewertet werden. Dabei sollen neben Vertretern von Wissenschaft und Wirtschaft auch Vertreter von (Teil)Öffentlichkeit(en) ihre Ideen, Erwartungen und Befürchtungen einbringen.
Mit diesem Projekt erschließt die Akademie ein neues Themenfeld (Künstliche Fotosynthese) und führt gleichzeitig auf der Basis sozial- und kommunikationswissenschaftlicher Forschung ein Experiment in Technikkommunikation durch. Insbesondere wird aber eine Ausstrahlung des hier entwickelten Ansatzes auf andere Technikfelder erwartet, in denen die Öffentlichkeit frühzeitig in Innovationsprozesse einzubeziehen ist.
Mitglieder der Projektgruppe
- Prof. Dr. rer. nat. habil. Frank Behrendt
Technische Universität Berlin - Prof. Dr. Armin Grunwald
Karlsruher Institut für Technologie (KIT) - Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang M. Heckl
Deutsches Museum / TU München - Prof. em. Dr. rer. nat. Dr. h. c. Hartwig Höcker
RWTH Aachen - Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Lubitz
Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion - Prof. Dr. rer. nat. habil. Bernd Müller-Röber
Universität Potsdam - Prof. Dr. rer. nat. habil. Alfred Pühler
Universität Bielefeld - Prof. Dr. Dr. h. c. Bernhard Rieger
Technische Universität München - Prof. Dr. Thomas Scheper
Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Universität Hannover - Prof. Dr. rer. nat. Eicke Weber
Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE
Was ist Künstliche Fotosynthese?
Trotz erneuerbarer Energien sind wir noch immer von Erdöl, Kohle und Erdgas abhängig. Entstanden sind diese fossilen Brennstoff über Jahrmillionen: Pflanzen speicherten Sonnenenergie mittels Fotosynthese.
Sonnenlicht ist die ultimative erneuerbare Ressource. Die Sonne spendet 15.000mal mehr Energie als die Menschheit verbraucht. Ein Stunde Sonnenlicht genügen, um den globalen Energiebedarf eines Jahres zu decken. Warum also nicht einfach Mutter Natur kopieren und mittels Künstlicher Fotosynthese diese unermessliche Energiequelle nutzen?
Wollen wir neue Technologien?
Bis das im großen Stile funktioniert, ist noch viel Arbeit nötig. Forscher auf der ganzen Welt versuchen derzeit, aus Kohlendioxid, Wasser und Licht Treibstoffe herzustellen. Grundbaustein der dabei entstehenden Treibstoffe ist CO2. Anders als bei fossiler Energie werden bei ihrer Verbrennung aber keine zusätzlichen CO2-Emissionen freigesetzt. Künstliche Fotosynthese kann aber auch komplexe Moleküle liefern für Chemierohstoffe, Lebensmittel und Futtermittel.
Mit neuen Technologien gehen aber auch immer Risiken einher. Wollen wir uns dieser Herausforderung stellen? Vermag Künstliche Fotosynthese einen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel zu leisten? Bleibt die Technik reichen Staaten vorbehalten oder könnte auch arme Haushalte in Entwicklungsländern profitieren?
Künstliche Fotosynthese: Drei Technikzukünfte in Form von Geschichten
Der Wissenschaftsjournalist Wolfgang C. Goede erzählt drei Geschichten zu unterschiedlichen Technikzukünften der Künstlichen Fotosynthese. Im Deutschen Museum in München wandelt er das komplexe Thema in anschauliche Geschichten – die vom Zuhörer weiter gesponnen werden können.
Personalisierung, Emotionalisierung, Dynamisierung, Konflikte, Liebe, Gewalt oder Heldenreisen – diese Zutaten machen Odyssee, Grimms Märchen, Hollywoodfilme und Technikzukünfte erst lebendig. Die Methode geht auf die abendlichen Lagerfeuer zu Beginn unserer Kultur zurück: Jäger erzählten sich ihre Tageserlebnisse. Die bildhaften Geschichten dienten auch als sozialer Kitt. Wissenschaft als Geschichte erzählen ist das Steinzeitfeuer der Moderne (vgl. Goede, W.: „Die Erzählform.“ In: Fachjournalist 21, 2005, S. 4-6).
Technikzukunft 1: Algenblüte
Technikzukunft 2: Nanozauber
Technikzukunft 3: Solar-Guerilla
Die Technikzukünfte, die den Geschichten zu Grund liegen, wurden im Rahmen des acatech Projekts „Künstliche Fotosynthese – Entwicklung von Technikzukünften“ erstellt.
Wir danken dem Deutschen Museum für die Möglichkeit der Filmaufnahmen in den Ausstellungen Energietechnik, Pharmazie und Zentrum Neue Technologien.
Aufnahme: Deutsches Museum, München, 29. Oktober 2015
Text und Erzähler: Wolfgang C. Goede
Beratung: Fritz Letsch
Kamera: Thilo Kunzemann, acatech Geschäftsstelle
Assistenz: Lars Tebelmann
Aufnahmeleitung: Marc-Denis Weitze, acatech Geschäftsstelle
Weiterführende Informationen
Kommunikation Neuer Technologien. Das Beispiel Biotechnologie
Comics als visueller Zugang zum transdisziplinären Diskurs über Technikzukünfte