Technikbildung neu denken: Zweiter Querdenker-Roundtable von acatech und Siemens Stiftung

München, 22. Februar 2017
Querdenken erwünscht! Dieser Ermunterung folgten 25 Gäste des Querdenker-Roundtable „MINT-Bildung neu denken“ am 21. Februar in München. Auf Einladung von acatech, Siemens Stiftung und in Kooperation mit dem Nationalen MINT Forum diskutierten sie über neue Wege der MINT-Begabtenförderung.
Wie kann eine MINT-Bildung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) der Zukunft aussehen, die junge Menschen auf die digitalisierte Lebens- und Arbeitswelt vorbereitet? Dieser Frage widmete sich der zweite Querdenker-Roundtable und stellte dabei die Begabtenförderung von 16- bis 20-Jährigen in den Mittelpunkt.
Grundlage der Diskussion waren neueste PISA-Ergebnisse, die Kristina Reiss präsentierte – sie ist Sprecherin des acatech Arbeitskreises Bildung und Leiterin der nationalen Untersuchung zur PISA-Studie 2015 an der TUM School of Education. Am unteren Ende des Leistungsspektrums verbessern sich die schulischen Leistungen. Im oberen Leistungsbereich stagniere jedoch das Niveau. Leistungsspitzen werden sogar kleiner. Daher müsse die Talentförderung von Kindern und Jugendlichen an der Leistungsspitze neu gedacht werden. Zwei Diskussionsrunden widmeten sich im Anschluss der Frage, wie MINT-Talente entdeckt und optimal gefördert werden können.
Optimale Talentfindung und -förderung aus unterschiedlichen Blickwinkeln
Impulse zeigten auf, wie Unternehmen, schulische oder außerschulische Akteure und die Wissenschaft auf das Thema blicken. Die Referentinnen und Referenten erläuterten in ihren Statements, wie die MINT-Talentförderung aus ihrer Sicht verbessert werden kann. Ein zentrales Ergebnis der Diskussion ist, dass eine systematische Talentfindung und -förderung von der Breite bis zur Spitze notwendig ist, die MINT-Bildung frühzeitig fördert. Wichtig sei, dass pädagogische Fachkräfte echte Begeisterung für technische und naturwissenschaftliche Phänomene vermitteln und dass sie die Leidenschaft und Motivation fördern, die viele Schülerinnen und Schüler mitbringen.
Gefordert sind außerdem landesweite Förderstützpunkte, sogenannte Schülerforschungszentren, in denen Schülerinnen und Schüler auch außerhalb des schulischen Rahmens forschen und experimentieren. Die Förderung von Top-Talenten in Spezialklassen oder Kollegformaten sollte ausgebaut werden.
Mit seinen Themen und Diskussionsergebnissen knüpft der zweite Querdenker-Roundtable an die Empfehlungen der Arbeitsgruppe Technische Bildung des Nationalen MINT Forums an. 2016 hatte diese Arbeitsgruppe in ihrer gleichnamigen Publikation die „Bedeutung der Technischen Bildung für Deutschland“ herausgestellt. Den kreativen Austausch zwischen Politik, Wissenschaft und Gesellschaft am Querdenker-Roundtable möchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fortführen.
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