MINT Nachwuchsbarometer
MINT Nachwuchsbarometer
acatech veröffentlicht jährlich den bundesweiten Trendreport zur Nachwuchssituation in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Der Bericht sammelt und kommentiert die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten zum MINT-Nachwuchs von der frühen Bildung in der Schule bis zur beruflichen Ausbildung und zum Studium.
Wir beantworten die Frage, wie Schulen, Hochschulen und außerschulische Lernorte ins digitale Zeitalter geführt werden können und welche Impulse wir setzen müssen, um die Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik nachhaltig zu verbessern.
Das MINT Nachwuchsbarometer wird ab Ausgabe 2022 von acatech gemeinsam mit der Joachim Herz Stiftung herausgegeben und vom IPN – Leibniz Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik erstellt. Von 2014 bis 2021 war die Körber-Stiftung Mitherausgeber der Studie.
Es leistet zweierlei: Das langfristig angelegte Monitoring zentraler Indikatoren hilft, Entwicklungen im Bildungssystem frühzeitig zu erkennen und wichtige Handlungsfelder zu identifizieren. Darüber hinaus liefert der Trendreport Hinweise auf Faktoren und Motive, welche die Studien- und Berufswahl junger Erwachsener beeinflussen. Auf Wunsch senden wir Ihnen die gedruckte Broschüre gerne kostenfrei zu.
Hintergrund und Zielsetzung
Immer noch sind MINT-Studienfächer und -Berufe für viele junge Menschen wenig attraktiv. Nur wenig junge Menschen beginnen eine Berufsausbildung im technischen Bereich, insbesondere Mädchen. Der Mangel an Fachkräften im MINT-Bereich steigt trotz temporären Rückgangs während der Coronapandemie seit September 2020 wieder kräftig an. Der Handlungsbedarf ist auch in der schulischen MINT-Bildung riesig (vgl. MINT Nachwuchsbarometer 2024). Für die vergangenen zehn Jahre ist beispielsweise ein deutlicher Rückgang der mathematischen und naturwissenschaftlichen Leistungen bei Neuntklässlerinnen und Neuntklässlern zu verzeichnen. Besonders besorgniserregend ist die Entwicklung bei den sogenannten Spitzen- und Risikogruppen in den PISA-Studien. Waren die Gruppen vor einem Jahrzehnt noch etwa gleich groß, hat sich seitdem die Spitzengruppe halbiert und die Risikogruppe verdoppelt.
Für die Innovationsfähigkeit unseres Landes sind wir jedoch auf mehr junge Menschen angewiesen, die globalen und nationalen Herausforderungen, wie Klimaschutz und digitale Transformation mit innovativen Lösungen und MINT-Expertise begegnen können.
Gute MINT-Bildung ist zudem Voraussetzung für zivilgesellschaftliche Teilhabe, für berufliche Entwicklung und bedeutsam für die Einlösung von mehr Chancengerechtigkeit. Deshalb arbeiten wir systematisch und gemeinsam mit Akteuren aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft an einer Förderung von technisch-naturwissenschaftlichen Interessen und Kompetenzen in allen Lebensphasen.
Spitzendialog MINT Nachwuchsbarometer 2024
Die zentralen Ergebnisse des MINT Nachwuchsbarometers 2024 diskutieren Entscheiderinnen und Entscheider aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft am 16. Mai im Rahmen eines Spitzendialogs in Berlin. Die Diskussion verdeutlicht sowohl die Dringlichkeit zielgerichteter Aufholprogramme für Lernrückstände bei Schülerinnen und Schülern als auch struktureller Veränderungen im Bildungssystem.
Nur durch ein gemeinsames Zielbild und die Offenheit aller Beteiligten können beispielsweise die Potenziale der digitalen Transformation in der Schule genutzt werden. Einig sind sich die Teilnehmenden, dass jetzt strukturelle Veränderungen im Bildungssystem angegangen werden müssen, um die Probleme in der MINT-Bildung in den nächsten zehn Jahren nicht weiter zu verschärfen. Nur mit vereinter Kraft aller Akteurinnen und Akteure kann so eine bessere MINT-Bildung erreicht werden.