WGAB-Tagung in München: Wie Weiterbildung an den technologischen Fortschritt angepasst werden kann
München, 17. September 2019
In der Politik steht das Thema Weiterqualifizierung aktuell wieder hoch im Kurs – schließlich ist es ein wichtiger Wettbewerbsfaktor für die deutsche Wirtschaft im Zeitalter der digitalen Transformation. Die Tagung „Agilität und Diversität: Der Schlüssel für Innovation und gute Arbeit. Weiterbildung und Lernen fördern.“, die am 13./14. September in München stattfand und an der auch acatech Präsident Dieter Spath teilnahm, kam daher zur richtigen Zeit.
Arbeitsminister Hubertus Heil hat kürzlich die Grundzüge für ein „Arbeit-von-morgen-Gesetz“ skizziert. Demnach soll der Staat u.a. die Weiterbildung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zukünftig besser fördern – vor allem mit Blick auf jene Beschäftigte, deren Aufgaben sich durch die digitale Transformation besonders stark verändern werden. Schließlich sollen auch sie weiterhin mit guter Arbeit ihren Lebensunterhalt verdienen können. Betroffene Unternehmen und Mitarbeiter müssen in diesem Zusammenhang mit der Politik an einem Strang ziehen: Nur gemeinsame Bemühungen im Bereich Weiterqualifizierung und Lebenslanges Lernen führen dazu, dass Deutschland auch in Zukunft ein wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstandort bleibt.
Um vor diesem Hintergrund über Möglichkeiten und Chancen in der Weiterqualifizierung zu diskutieren, kamen am 13./14. September auf Einladung der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Arbeits- und Betriebsorganisation (WGAB) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in München zusammen. Unter der Überschrift „Agilität und Diversität: Der Schlüssel für Innovation und gute Arbeit. Weiterbildung und Lernen fördern.“ wurden dabei Konzepte und Best-Practices vorgestellt, wie Weiterbildung in Unternehmen erfolgreich funktionieren und Bildung im akademischen sowie beruflichen Umfeld an den technologischen Fortschritt angepasst werden kann. Die zweitägige Veranstaltung fand sowohl im Funkhaus des Bayerischen Rundfunks als auch im acatech Forum am Karolinenplatz statt.
acatech Präsident Dieter Spath, der als ehemaliger Vorsitzender der WGAB das Grußwort sprach und der Veranstaltung beiwohnte, betonte die Bedeutung des diesjährigen Tagungsschwerpunkts: „Agilität, Diversität und Lernen – diese Aspekte bewegen uns im Alltag überall. Daher haben wir diese Themen dieses Jahr in den Mittelpunkt der Veranstaltung gestellt. Bei den Vorträgen wurde einerseits die wichtige Rolle der Führungskräfte bei der Organisation und Umsetzung von Weiterqualifizierungsmaßnahmen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutlich. Andererseits wurde herausgestellt, dass sich die Geschäftsmodelle und -inhalte ändern und damit spezielle neue Kompetenzanforderungen mit sich bringen.“
Gerade die Digitalisierung ist Treiber dieses Wandels. In den Augen von Dieter Spath wird der Wandel aber noch zu häufig nicht als Chance, sondern als Gefahr dargestellt: „Künstliche Intelligenz und Digitalisierung erzeugen Ängste und Befürchtungen, die auch öffentlich geschürt werden. In der Arbeitsumgebung sind starke Führungskräfte gefordert, um dies zu verhindern. Wir müssen diese Themen versachlichen und den Nutzen von Künstlicher Intelligenz in den Vordergrund stellen.“
Zur Versachlichung der Debatte über die digitale Transformation will acatech auch in Zukunft einen Beitrag leisten. Für den Herbst sind wieder zahlreiche Dialogveranstaltungen geplant. Die nächste sogar schon am 19. September: Bei einer gemeinsam mit der Akademie für politische Bildung in Tutzing organisierten Tagung wird es um das Thema „Technik und Gesellschaft – Zukunft gemeinsam gestalten“ gehen.