Industrie 4.0 Global: Interviewserie in Südkorea
Seoul, 16. Oktober 2015
Während der Konferenz Internet of Things in Seoul vom 26. bis zum 28. Oktober führen Vertreter von acatech Interviews mit asiatischen Experten im Rahmen des Projekts Industrie 4.0 Global. Im Mittelpunkt stehen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der asiatischen Ansätze im Vergleich zum deutschen Konzept der Industrie 4.0: Welche Kooperationen bieten sich an, welche gemeinsamen Standards sollten entwickelt werden? Mit dem Projekt lotet die Akademie der Technikwissenschaften weltweite Kooperationsmöglichkeiten im Bereich der digitalen und vernetzten Industrie aus.
2011 prägte acatech den Begriff Industrie 4.0 für die digitale Vernetzung der Industrie. Industrie 4.0 ist zugleich Vision und Weckruf, den Wandel von der klassischen industriellen Produktion hin zur vernetzten Fabrik zu gestalten. Mittlerweile ist Industrie 4.0 Teil von Unternehmensstrategien, Regierungsprogrammen und Industriemessen in Deutschland. Aber auch weltweit arbeiten viele Firmen und Wissenschaftler an intelligenten Fabriken und der vernetzten Produktion. Das acatech Projekt Industrie 4.0 im globalen Kontext untersucht daher, wie Industrie 4.0 weltweit verstanden und umgesetzt wird.
Interviews mit Experten aus Industrie und Forschung während der Berliner Konferenz Industry of Things World lieferten erste Erkenntnisse. So zeigte sich, dass kleine und mittelständische Unternehmen Industrie 4.0 wesentlich zurückhaltender angehen als die großen Weltmarktführer, insbesondere die Entwicklung und Nutzung gemeinsamer, offener Standards. Auch zeigen sich länderspezifische Unterschiede zwischen den häufig auf Produktinnovationen ausgerichteten deutschen Firmen und US-amerikanischen Unternehmen, die einen stärkeren Fokus auf neue Geschäftsmodelle legen.
Ansätze und Konzepte asiatischer Firmen stehen nun im Zentrum der Interviews auf der südkoreanischen Konferenz „Internet of Things“ in Seoul. Leitthemen der Konferenz sind Sicherheitsaspekte, der Schutz der Privatsphäre, offene Standards und die weltweite Zusammenarbeit. Die Interviews des Projekts „Industrie 4.0 Global“ bilden die Basis für die vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Forschungsstudie „Industrie 4.0 Global – Strategien der Zusammenarbeit mit globalen Partnern“.