Verkehr 2030: So kommen wir besser und umweltfreundlicher ans Ziel
München, 15. Oktober 2019
In diesem Herbst stellt acatech die Zukunft der Mobilität zur Diskussion. Zwei öffentliche Dialogveranstaltungen in München stehen in den kommenden Tagen noch an. Der Herbst der Mobilitätsdebatten startete parallel zur Präsentation der acatech STUDIE „Neue autoMobilität II“ auf der IAA in Frankfurt. Die Studie zeichnet ein Zukunftsbild für den vernetzten, automatisierten Verkehr 2030+, der menschen- und umweltfreundlicher werden soll.
Eine von acatech in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage zeigt: Nie war den Deutschen Klimaschutz so wichtig wie heute, auch im Verkehr. Dennoch brauchen sie für den Umstieg in eine umweltfreundlichere Mobilität bessere Alternativen. Auch deshalb steht das Auto ganz oben auf der Liste unverzichtbarer Verkehrsmittel – vielerorts mangelt es an Alternativen. Auf zwei Veranstaltungen wird in diesem Herbst noch über die Zukunft der Mobilität diskutiert.
16. Oktober, 18:00 Uhr: Unterhausdebatte in München
„Mobilitätswende – Was sind Sie bereit zu tun?“ – Diese Frage stellen acatech und die Bayerische Akademie der Wissenschaften den Münchnerinnen und Münchnern, die an der sogenannten Unterhausdebatte im Saal der Partnerakademie teilnehmen. Die Gäste kommen mit Expertinnen und Experten zusammen und debattieren über Ideen, über Vor- und Nachteile neuer Optionen für den Verkehr und darüber, welchen Beitrag wir individuell für einen besseren, umweltfreundlicheren Verkehr leisten können.
22. Oktober, 18:00 Uhr: Öffentliche Diskussion im acatech Forum am Münchner Karolinenplatz
Mit dem acatech am Dienstag „Umsteigen aber wie? – Mobilität in der Stadt von morgen“ schließt acatech den Herbst der Mobilitätsdebatten am 22. Oktober. Die Podiumsdiskussion, an der auch die stellvertretende Leiterin der Verkehrsplanung in München teilnimmt, stellt dabei Perspektiven aus Technik, Wissenschaft und Stadtplanung gegenüber. München wächst seit Jahren, ist gleichzeitig eine Stadt der Pendlerinnen und Pendler und auch der vollen Straßen, Busse und Bahnen. Gerade in dieser dynamischen Stadt sind innovative Mobilitätskonzepte, wie sie acatech in der neuen Studie beschreibt, besonders interessant.
Rückblick auf die vergangenen Mobilitätsdebatten
11. September, IAA: Vorstellung STUDIE „Neue autoMobilität II“
Den Anfang in unserem Herbst der Mobilitätsdebatten machte acatech Mitglied Karsten Lemmer, Mitglied des Vorstands beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR): Im Rahmen der New Mobility World auf der Internationalen Automobil Ausstellung in Frankfurt (IAA) präsentierte er zusammen mit Till Ackermann vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) die Studie „Neue autoMobilität II“. Die Studie haben Expertinnen und Experten der Wissenschaft, der Automobilwirtschaft (VDA), des ÖPNV (VDV) und neuer Mobilitätsdienstleister (HERE) gemeinsam erarbeitet. In fundierten, anschaulichen Zukunftsbildern zeigen sie, wie ein vernetzter, automatisierter sowie umwelt- und menschenfreundlicher Verkehr 2030+ aussehen kann. Automatisierte Züge, kooperative Fahrzeuge auf den Straßen, aber auch eine flexible Bepreisung von Straßen und Schienen gehören zu den Möglichkeiten, die in der Publikation ausgeleuchtet werden. Die Expertengruppe um Karsten Lemmer sieht Kommunen im Zentrum beim Aufbau einer besseren Mobilität. Kommunen können Mobilität passend für die lokalen Bedürfnisse weiterentwickeln und dabei die Menschen vor Ort aktiv beteiligen. Sie stehen als vertrauenswürdiger Mittler auch im Zentrum der Datenökosysteme, auf denen der Verkehr von morgen beruhen wird.
Projekt „Neue autoMobilität II“
Ausgehend von den Ergebnissen der ersten Projektphase „Neue autoMobilität – Automatisierter Straßenverkehr der Zukunft“ startete im Januar 2018 das Vertiefungsprojekt „Neue autoMobilität II – Kooperativer Straßenverkehr und intelligente Verkehrssteuerung für die Mobilität der Zukunft“. Das aktuelle Vertiefungsprojekt rückt den kooperativen Straßenverkehr und die intelligente Verkehrsteuerung in den Vordergrund. Es erweitert den Blick von der Fahrzeugtechnologie hin zum Zusammenspiel neuer Mobilitätstechnologien, -trends und Dienstleistungen in einem digital vernetzten Mobilitätssystem.
12. September, IAA: Panel mit Henning Kagermann
Ebenfalls auf der IAA sprach Henning Kagermann, Vorsitzender der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität und des acatech Kuratoriums, auf dem Panel „Taking pole position for Clean and Sustainable Mobility“. Dort diskutierte er, wie eine Transformation des Mobilitätssystems hin zu einer sauberen und nachhaltigen Mobilität möglich ist und wie der Klimaschutz im Verkehrssektor zum Innovationsschub werden kann.
Nationale Plattform Zukunft der Mobilität
Wohlstand, Wachstum und technologische Entwicklungen führen zu einer mobileren Gesellschaft und neuen Mobilitätsoptionen. Gleichzeitig ist die Erreichung der Energie- und Klimaschutzziele der Bundesregierung eine zentrale Aufgabe der nächsten Jahre.
Um diesen Wandel zu gestalten, hat die Bundesregierung die Nationale Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) einberufen. Ziel ist die Entwicklung von verkehrsträgerübergreifenden und -verknüpfenden Pfaden für ein weitgehend treibhausgasneutrales und umweltfreundliches Verkehrssystem, welches sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr eine effiziente, hochwertige, flexible, verfügbare, sichere, resiliente und bezahlbare Mobilität gewährleistet. Die Arbeitsgruppen der Plattform werden von acatech koordiniert, Henning Kagermann hat den Vorsitz des Lenkungskreises übernommen.
17. September: öffentliche Diskussion in Landshut
„Nachhaltige Mobilität in Stadt und Land“ stand wenige Tage später auch bei acatech am Dienstag in Landshut im Mittelpunkt: Der Landshuter Oberbürgermeister Alexander Putz, der BMW-Vorstand Klaus Fröhlich und der Bundestagsabgeordnete Florian Oßner diskutierten über nachhaltige Verkehrskonzepte. Landshut ist ein wichtiger Knotenpunkt für den überregionalen Straßenverkehr und zugleich ein Standort mit vielen Arbeitsplätzen im Bereich (Elektro-)Mobilität. Einen Anfang zur stärkeren Vernetzung des öffentlichen Verkehrs hat Landshut Anfang des Jahres mit einem einheitlichen Tarifverbund von Stadt und Landkreis gemacht. In der für alle Interessierten offenen Diskussionsveranstaltung ging es sehr konkret um die Zukunft des Verkehrs vor Ort. Denn es gibt nicht das eine Mobilitätssystem, das zu jeder Stadt oder Kommune passt – die neue acatech Studie sieht deshalb Kommunen und ihre Bürgerinnen und Bürger als die zentralen Gestalter des Verkehrs 2030+.
acatech am Dienstag in Landshut
In der Reihe acatech am Dienstag lädt die Akademie einmal monatlich Interessierte ins acatech Forum am Münchener Karolinenplatz ein und besucht mit der Dialogveranstaltung Orte in allen Bayerischen Regierungsbezirken. Landshut ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Bayern, eine Stadt mit vielen Pendlerinnen und Pendlern und auch ein Standort mit vielen Arbeitsplätzen im Automotivebereich – die Akademie stellte deshalb die Ergebnisse ihrer Mobilitätsstudien und Umfragen auch in Landshut zur Diskussion.
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