Dritter Dialog „Innovation und Verantwortung“: Künstliche Intelligenz, Roboter – und wir
Tutzing, 23. April 2018
Ein Wochenende Dialog zwischen Technik, Wissenschaft und evangelischer Theologie: Am 22. und 23. April 2018 luden die Evangelische Akademie Tutzing, das Institut für Technik-Theologie-Naturwissenschaften an der LMU München (TTN) und acatech zum dritten Dialog „Innovation und Verantwortung“ nach Tutzing ein. „Künstliche Intelligenz, Roboter – und wir“ war das Thema.
Noch immer kommen Technik und Theologie viel zu selten ins Gespräch, wenn es um einen gesellschaftlich verantwortlichen Einsatz technischer Innovationen geht. Dabei kann gerade diese Verbindung unterschiedlicher Denkstile kreative Ansätze hervorbringen. Die Dialogreihe „Innovation und Verantwortung“ möchte dazu einen Beitrag leisten. In Tutzing kamen Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Wissenskulturen – Naturwissenschaft, Soziologie, Theologie und Wirtschaft zusammen. Ihr Thema: Robotik und Künstliche Intelligenz. Beide finden ihren Platz im Alltag und verändern unsere Lebenswelt.
Welches sind die aktuellen Herausforderungen, was ist „neu“ an diesen Technologien, und wie sieht ein verantwortlicher Einsatz aus? Ulrich Eberl, Buchautor und ehemaliger Siemens-Kommunikator, umriss zum Auftakt das Thema. Er zeigte anhand zahlreicher Beispiele, wie künstliche Intelligenz und Robotik die Wirtschaft und Gesellschaft verändern werden – und stellte den Gästen seinen Mini-Roboter Nao vor. Ulrich Eberl zeigte die Leistungen aktueller Systeme und erörterte die kulturell bedingt unterschiedlichen Wahrnehmungen neuer Technologien in Deutschland und in Fernost.
Huang Xiao vom Fraunhofer Institute for Applied and Integrated Security (AISEC) stellte KI Systeme zur Gesichtserkennung, ihre Anwendungen und Sicherheitsaspekte vor. Wirtschaftliche Perspektiven und gesellschaftliche Implikationen des Internet der Dinge erläuterte Niklaus Waser (Watson IoT Europe) anhand des neu eingerichteten Watson IoT Center Munich vor.
Fiorella Battaglia vom Lehrstuhl für Philosophie und politische Theorie der Ludwig-Maximilians-Universität München fragte, ob Roboter und autonome Maschinen das menschliche Selbstverständnis verändern. Die Tagung schloss mit der Frage „Künstliche Intelligenz – Wann übernehmen die Maschinen?“, die der Wissenschaftsphilosoph und acatech-Mitglied Klaus Mainzer (TU München) aufwarf. Wissenschaftskabarettist Jaromir Konecny gab der Tagung mit einer humoristisch-kritischen Präsentation zu KI etwas Leichtigkeit zurück.
Die nächste Dialogveranstaltung in Tutzing widmet sich am 12. und 13. November der Zukunft der Arbeit.
Weiterführende Informationen
Ulrich Eberl: Smarte Maschinen
Klaus Mainzer: Künstliche Intelligenz – Wann übernehmen die Maschinen?