Resilienz als wirtschafts- und innovationspolitisches Gestaltungsziel
Jetzt im Frühjahr 2021 ist noch offen, ob es gelingen wird, aus den Erfahrungen im Rahmen der SARS-CoV-2-Pandemie zu lernen und bessere Vorkehrungen für zukünftige Schockereignisse zu treffen. Bei früheren Krisen wurde diese Lernchance oftmals verpasst: Mit der Rückkehr in den Normalbetrieb verschwand die Aufmerksamkeit für die Bedeutung resilienter Strukturen wieder, bevor neue Strukturen geschaffen werden konnten.
Dies darf nach der aktuellen Krise nicht wieder passieren. Das gegenwärtig hohe Bewusstsein dafür, wie entscheidend Resilienz auf allen Ebenen – angefangen von der psychischen Resilienz der Menschen bis hin zur Resilienz ganzer Gemeinwesen – für die Bewältigung der Pandemie ist, muss genutzt werden, um schon jetzt konkrete Maßnahmen anzustoßen. Das gilt auch für die Resilienz der Wirtschaft.
In einer Welt, in der Krisen häufiger werden, muss Resilienz neben anderen großen Herausforderungen wie der Bewältigung des Klimawandels, dem Strukturwandel ganzer Branchen durch die Digitalisierung und der Frage nach technologischer Souveränität bei allen relevanten Vorhaben mitgedacht werden. Dabei darf der Blick nicht nur auf eine weitere Pandemie gerichtet sein; die nächsten Krisenereignisse können auch komplett anders gelagert sein. So haben zum Beispiel die Auswirkungen eines einzigen auf Grund gelaufenen Schiffes abermals die Verwundbarkeit von Lieferketten und Wertschöpfungsnetzwerken deutlich gemacht.
Der vorliegende dreibändige acatech IMPULS gibt Entscheiderinnen und Entscheidern einen Wegweiser in die Hand, wie eine höhere Resilienz in Lieferketten und Wertschöpfungsnetzwerken erreicht werden kann, um auf Schockereignisse aller Art besser vorbereitet zu sein.
- Band I bietet einen Überblick über das Konzept Resilienz im Allgemeinen und über resilienzsteigernde Ansätze, die für alle Branchen gleichermaßen gültig sind.
- Band II vertieft diese Überlegungen für die Gesundheitsindustrien, also Pharmazie und Medizintechnik.
- Band III stellt Chancen und Herausforderungen für eine höhere Resilienz im Fahrzeugbau dar.