Industrie 4.0 Global: acatech nimmt an Eröffnung der Industrie-4.0-Lernfabrik in China teil
Suzhou, 26. August 2016
Am 26. August wurde unter acatech Beteiligung die Industrie 4.0 Lernfabrik „GuoJiang“ im ostchinesischen Suzhou vor 300 Gästen eröffnet. Das Trainingszentrum wird von der China Industry 4.0 Association in Kooperation mit CompAllianz und dem Displayhersteller AU Optronics betrieben.
China modernisiert – unterstützt durch das Regierungsprogramm „Made in China 2025“ – seine Industrie und orientiert sich dabei am in Deutschland entstandenen Konzept der Industrie 4.0. Mit der nun eröffneten Lernfabrik sollen die Belegschaften frühzeitig in die intelligente Fertigung eingeführt werden. Darüber hinaus entstehen Testumgebungen und Technologiebausteine für den Aufbau von digitalen Innovationsökosystemen, die über die Unternehmensgrenzen hinweg genutzt werden können. Zu den Industriepartnern zählen mit Siemens, Microsoft, Honeywell und Alibaba einheimische wie internationale Technologieunternehmen. Die Lernfabrik entsteht in Suzhou, einer Metropole mit rund zehn Millionen Einwohnern, die sich inmitten eines industriellen Strukturwandels befindet.
In seiner Keynote erläuterte Johannes Winter, Themenschwerpunktleiter Technologien bei acatech, die Entwicklung von Industrie 4.0 zum innovationspolitischen Leitbegriff. Untrennbar mit der Industrie 4.0 verbunden seien datengetriebene Geschäftsmodellinnovationen für den Eintritt in die Plattformökonomie.
Als Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Migration von Industrie 2.X zu 4.0 hob er die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervor – von der Arbeits- über die Planungs- bis zur Leitungsebene. In der Aus- und Weiterbildung liege der Schlüssel. Deutschland mit seinem einzigartigen dualen Ausbildungssystem könne dabei ein wichtiger Partner für China sein.
acatech begleitet die digitale Transformation der Arbeits- und Lebenswelt mit Studien und Positionspapieren. In einer Kompetenzentwicklungsstudie Industrie 4.0 untersucht die Akademie den Status quo der Unternehmen bei der Einführung von Industrie 4.0, ermittelt künftigen Kompetenz- und Qualifizierungsbedarfe der Betriebe und entwickelt ein beispielhaftes Assistenzsystem für die flexible Qualifizierung mittels mobiler Endgeräte. Die Kompetenzentwicklungsstudie formuliert Handlungsoptionen für Politik, Wirtschaft und Bildungsinstitutionen und ein exemplarisches Konzept zur Kompetenzentwicklung in Unternehmen. Die Studie erscheint im November.