Datenraum Kultur
Was ist der Datenraum Kultur?
Der Datenraum Kultur ist ein gemeinsames Projekt von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg, dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT sowie weiteren anwendungsfallbezogenen Partnern. Als eines von 18 Leuchtturmprojekten aus der Digitalstrategie der Bundesregierung wird der Datenraum Kultur vollständig aus dem Bundesetat für Kultur und Medien finanziert. Für die erste Projektphase stehen 2,6 Millionen Euro an Bundesmitteln zur Verfügung.
Der Datenraum Kultur zeichnet sich dadurch aus, dass er Zugänglichkeit und Wiedernutzung von Daten vereinfacht. Leitprinzip ist die Wahrung der Souveränität von Dateneignern, Urhebern und Dienstanbietern, wobei die Daten nicht zentral gespeichert, sondern direkt von Teilnehmendem zu Teilnehmendem übertragen werden. Weiterführende Informationen zum Projekt sind auch unter datenraumkultur.de zu finden.
acatech wird dabei die Erfahrungen aus dem erfolgreichen Aufbau des Mobility Data Space miteinbringen. Das Fraunhofer FIT erfasst zentrale Anforderungen und Nutzenerwartungen und entwickelt für deren Realisierung angepasste technische Unterstützung für die beteiligten Einrichtungen.
Kultureinrichtungen sind als Orte der Bildung, der Begegnung und der Gemeinschaft essenziell für eine demokratische Gesellschaft – gerade in Krisenzeiten. Damit sie gemeinsam mit ihrem Publikum künftig noch stärker von der Digitalisierung profitieren, fördern wir die Entwicklung des Datenraums Kultur. Dort sollen virtuelle mit realen Angeboten verschmelzen, soll Vernetzung leichter möglich sein. Wichtig dabei ist, dass die Datenhoheit wie auch die Erlöse bei den Kunst- und Kulturschaffenden bleiben und deren geistiges Eigentum respektiert wird.
Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien
Termine
Kommende Veranstaltungen
Aktuell keine kommenden Veranstaltungen
Vergangene Veranstaltungen
Datenraum Kultur: Fach-Community „Vernetzte Kulturplattformen“
26. November 2024 | 10.00 – 12.00 Uhr
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Datenraum Kultur: 12. Stakeholder-Dialog
18. September 2024 | 10.00 – 11.30 Uhr
Die Präsentation der Veranstaltung können Sie hier ansehen.
Datenraum Kultur: 11. Stakeholder-Dialog
22. Februar 2024 | 10.00 – 11.30 Uhr
Die Präsentation der Veranstaltung können Sie hier ansehen.
Fach-Community „Vernetzte Kulturplattformen”
15. Februar 2024 | 15.00 – 17.00 Uhr
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Fach-Community „Smarte Museumsdienste”
14. November 2023 | 16.00 – 17.30 Uhr
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Datenraum Kultur: 10. Stakeholder-Dialog
12. Oktober 2023 | 10.00 – 11.30 Uhr
Die Präsentation der Veranstaltung können Sie hier ansehen.
Fach-Community „Smarte Theaterdienste”
21. September 2023 | 15.00 – 17.00 Uhr
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Erste Anwendungsbeispiele
In der Startphase sollen anhand von vier Anwendungen, jeweils mit weiteren Partnern gemeinsam umgesetzt, Machbarkeit, wirtschaftliche Relevanz und Mehrwert des Datenraums Kultur für die Kultur und Kreativwirtschaft belegt werden:
Vernetzte Kulturplattformen
Aus dem vielfältigen Kulturangebot die passende Veranstaltung herauszusuchen, ist oft schwierig. Vernetzte Kulturplattformen können hier Abhilfe schaffen: Sie liefern länderübergreifend personalisierte und situationsangepasste Veranstaltungsinformationen. Für Kulturschaffende reduziert die Vernetzung den redaktionellen Aufwand und bietet überregionale Sichtbarkeit. Der Software Innovation Campus Paderborn der Universität Paderborn und die OstWestfalenLippe GmbH werden dafür exemplarisch die neue Kulturplattform OWL live mit weiteren regionalen Kulturplattformen vernetzen und dabei die Möglichkeiten des Austauschs und der Verknüpfung von Daten bzw. Datenquellen nutzen, um einen Mehrwert für die Nutzerinnen und Nutzer zu schaffen.
Smarte Dienste für multimediale Angebote im Museum
Caspar David Friedrich steht wie kein anderer Maler für die Romantik, seine Werke sind Ikonen ihrer Zeit. Anlässlich des 250. Geburtstags des Künstlers im Jahr 2024 initiiert die Hamburger Kunsthalle in Kooperation mit der Alten Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden eine digitale Plattform mit multimedialen Angeboten, basierend auf dezentralen Quellen. Das Portal cdfriedrich.de ermöglicht einen Blick auf das Werk Friedrichs, intelligent kuratiert und vielfältig. Im Jubiläumsjahr werden weitere Inhalte dazukommen, beispielsweise Texte oder Audiodateien zu Hauptwerken Friedrichs, Digitale Stories, sowie perspektivisch zusätzliche multimediale Inhalte, von der Gigapixel-Aufnahme bis zur kunsttechnologischen Visualisierung.
Maschinenlesbare Theaterspielpläne für einen automatisierten Datentransfer
In Deutschland gibt es über 1.000 private und öffentlich getragene Theater, Orchester, Festivals und Gastspielhäuser - entsprechend groß ist auch die Anzahl der Dispositionsdaten, ortsspezifischen Informationen zu den einzelnen Spielstätten und der unterschiedlich ausgestalteten Spielpläne. Diese Daten liegen bisher nicht in standardisierter Form vor, was Recherche- und Auswertungsmöglichkeiten erschwert.
Zusammen mit der Akademie für Theater und Digitalität Dortmund, dem Fraunhofer Institut für Angewandte Informationstechnik FIT, der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) und dem Konsortium NFDI4culture sollen technische und semantische Standards für maschinenlesbare Theaterspielpläne entwickelt werden. Damit können effektivere Arbeitsprozesse in den Theatern und langfristig maßgeschneiderte Angebote für das Publikum geschaffen werden: So ist langfristig z.B. eine automatisierte Befüllung von Veranstaltungskalendern denkbar, bei der tagesaktuelle Besetzungen sowie kurzfristige Änderungen in Echtzeit kommuniziert werden. Denkbar ist zudem eine automatisierte Übertragung von Spielplandaten an verschiedene Archive und Forschungseinrichtungen. Die Vereinfachung der Verarbeitung und des Austausches von Kulturdaten eröffnet darüber hinaus perspektivisch viele weitere Anwendungsmöglichkeiten.
Plattform für gemeinsames Musizieren
Allen, die es wollen, leichtest möglichen Zugang zum gemeinsamen Musizieren geben – zu jeder Zeit, an jedem Ort in Deutschland. Unter Federführung des Hamburger Konservatoriums entsteht die Plattform musiq.me, ein digitaler Marktplatz für Unterricht und Ensemblespiel, der vollkommen neue Wege des Musizierens ebnet: Zunächst können qualifizierte Musiklehrkräfte mit Schülerinnen und Schülern für den Unterricht in Echtzeit digital in Kontakt treten. Später wird die Plattform um vielfältige Angebote ergänzt und zu einer Musikcommunity auf nationaler und internationaler Ebene weiterentwickelt.
Der Datenraum Kultur in der Praxis
acatech hat Datenräume als wichtige Ebene digitaler Souveränität herausgestellt. Die Bundesregierung hat die Einrichtung von Datenräumen in die Kernziele der Digitalstrategie aufgenommen: Für die Nutzung von Daten sollen bis 2025 ein moderner Rechtsrahmen und gut vernetzte Datenräume stehen. acatech treibt die Gründung solcher Datenräume voran. Einen Datenraum Mobilität haben wir bereits auf den Weg gebracht. Nun erreichen wir mit dem Datenraum Kultur den nächsten wichtigen Meilenstein. Kultur verbindet uns als Gesellschaft, deshalb ist digitale Souveränität im Kulturbereich enorm wichtig. Der Datenraum Kultur gehört zu den 18 Leuchtturmprojekten der Digitalstrategie der Bundesregierung. Ich danke allen beteiligten Projektpartnern für die rasche, gemeinsame Aufbauarbeit.
Manfred Rauhmeier, acatech Geschäftsführer und Vorstandsmitglied
Weiterführende Informationen
Kurzinformationen zum Datenraum Kultur
Digitalstrategie Deutschland: Datenraum Kultur
Factsheet Datenräume
Nachbericht zum Digital-Gipfel 2023
FAQ zum Datenraum Kultur
1. Was versteht man unter einem Datenraum?
Datenräume sind wesentliche Bestandteile sowohl der europäischen als auch der nationalen Digitalisierungsstrategien. Im Ergebnis entsteht eine leistungs- und wettbewerbsfähige, sichere und vertrauenswürdige Dateninfrastruktur nach europäischen Rechtsstandards.
2. Welche Daten werden in einem Datenraum gespeichert? Wie werden Daten in den Datenraum eingespeist?
3. Wofür steht der Datenraum Kultur?
Im Datenraum Kultur werden Daten des Kultursektors offen und interoperabel zugänglich gemacht, und es wird ein einfacher und sicherer Datenaustausch (peer to peer) ermöglicht. Er bietet für die Teilnehmenden auch vielfältige Optionen zur gemeinsamen Sammlung und Nutzung von Meta-, Nutzungs- und Verkaufsdaten. Er ist jedoch keine Plattform, über die Werke kostenfrei oder bezahlt direkt zur Verfügung gestellt werden. Vielmehr basiert der Datenaustausch durchgängig auf Verfahrenswegen und Abrechnungsmodellen, die zwischen den Teilnehmenden des Datenraums vereinbart wurden. So stellt der Datenraum Kultur sicher, dass urheberrechtlich geschützte Werke nicht unter Umgehung von etablierten Vergütungssystemen zur Verfügung gestellt werden.
4. Welche Mehrwerte hat der Datenraum Kultur für die daran Teilnehmenden?
- Datensouveränität und Datensicherheit auf der Grundlage des deutschen/europäischen Rechtsrahmens
- Steigerung von Reichweite / Sichtbarkeit / Outreach sowie Erweiterung von Ziel- und Kundenkreisen
- Sparten- und länderübergreifende Vernetzung von (digitalen) Angeboten und Inhalten
- Prozessoptimierung
- Vereinfachung der Erschließung von Daten
- Stärkung der Nachhaltigkeit durch Wieder-/Mehrfachnutzung von Daten
- Vernetzung mit (möglichen) Partnerinstitutionen
- Aufbau von Communities
- Einfache technische Möglichkeiten zur gemeinsamen Erhebung, nachhaltigen Nutzung und langfristigen Sicherung von Daten
- Etablierung neuer Geschäftsmodelle
- Optionen für Open Access und Bezahlangebote
- Zugang zu Datendiensten