Themen des Innovationsdialogs
Innovationsdialog 7. April 2011:
2. Themenschwerpunkt: Analyse der Clusterlandschaft – Die Rolle von Clustern und Clusterpolitik im deutschen Innovationssystem

Welche Rolle spielen „Cluster“ und „Clusterpolitik“ im deutschen Innovationssystem? Welche spezifischen Stärken der deutschen Clusterlandschaft sollten in Zukunft stärker genutzt und weiter ausgebaut werden? Dies waren die Ausgangsfragen für den zweiten Themenschwerpunkt „Analyse der Clusterlandschaft“.
Cluster spielen eine wichtige Rolle für den Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und als Wegbereiter für Innovationen, vor allem auch an der Schnittstelle zwischen Branchen. Cluster sind dabei mehr als die sprichwörtliche Summe der einzelnen Teile, in diesem Falle Unternehmen und Forschungseinrichtungen: Sie sind ein regionaler Schmelztiegel von Ideen und deren unternehmerischer Umsetzung. Cluster können durch staatliche Clusterpolitik unterstützt werden. Diese umfasst alle politischen Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Clustern. Clusterpolitik kann in Deutschland mittlerweile auf eine fast zwei Jahrzehnte währende Dauer zurückblicken und stellt zweifellos eine Erfolgsgeschichte dar. In diesem Kontext stellt sich mittel- bis langfristig die Frage, welchen Stellenwert die Clusterpolitik im Spektrum der innovationspolitischen Maßnahmen zukünftig einnehmen wird bzw. welche Weiterentwicklungen des Instrumentariums vorzunehmen sind.
Zur Annäherung an diese Frage wurden beispielhaft die folgenden Bereiche betrachtet:
- Die Berücksichtigung der Lebensphase von Clusterinitiativen – von Initiierung über Wachstum und Leistung bis zur Transformation des Clusters
- Der Erfahrungsaustausch der unterschiedlichen Akteure in Deutschland als Basis zukünftiger Maßnahmen der Clusterpolitik
- Die Verstetigung und Festigung der wissenschaftlichen Begleitforschung zur Evaluation von Clustermaßnahmen
- Die weitere Übertragung deutscher Erfahrungen auch auf die europäische Ebene
Bislang sind Cluster vorwiegend im Südwesten und Westen der Bundesrepublik konzentriert. Seit einiger Zeit entstehen jedoch auch in den neuen Bundesländern jüngere und erfolgsversprechende Cluster. Besonders leistungsstarke Cluster sind in den Branchen entstanden, in denen deutsche Unternehmen auch in der Endproduktion führend sind und die dazugehörigen Wertschöpfungsketten vorwiegend in Deutschland existieren. Fördermaßnahmen können an die jeweilige Lebensphase eines Clusters angepasst werden: über Wachstum und Leistung bis zur Transformation. In der Gestaltung der europäischen Clusterpolitik sollte Deutschland eine aktive Rolle einnehmen.
Fachliche Paten aus dem Steuerkreis:
- Prof. Dr. Andreas Barner, Boehringer Ingelheim GmbH
- Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger, Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.
Mitglieder der Expertengruppe
- Claudia Martina Buhl │ Geschäftsstelle der Initiative Kompetenznetze Deutschland, Berlin
- Prof. Dr. Uwe Cantner │ Friedrich-Schiller-Universität Jena
- Dr. Klaus Ebert │ Boehringer Ingelheim GmbH, Ingelheim
- PD Dr. Dirk Fornahl │ Universität Bremen, Centre for Regional and Innovation Economics
- Dr. Christian H. M. Ketels │ Harvard Business School, Boston, USA
- Dr. Michael Liecke │ DIHK – Deutscher Industrie- und Handelskammertag e. V., Berlin
- Dr. Gerd Meier zu Köcker │ Geschäftsstelle der Initiative Kompetenznetze Deutschland, Berlin
- Dr. Esther Schricke │ Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung, Karlsruhe
- Dr. Thomas Stahlecker │ Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung, Karlsruhe
- Jürgen Wengel* │ Bundesministerium für Bildung und Forschung
*Gast